Modellierung atmosphärischer Stoffeinträge von 2000 bis 2015 zur Bewertung der ökosystem-spezifischen Gefährdung von Biodiversität durch
Luftschadstoffe in Deutschland. PINETI-3

report
Die Biodiversität ist durch den Eintrag von Schad- und Nährstoffen in die Ökosysteme gefährdet. In nerhalb des PINETI-3 Projektes wurden daher die atmosphärischen Einträge dieser Schad- und Nähr stoffe für Deutschland für eine Zeitreihe von 2000 bis 2015 ermittelt. Die ermittelten mittleren Stick stoff-Gesamtdepositionsflüsse über Deutschland ist von etwas mehr als 1300 eq ha-1 a-1 im Jahr 2000 auf etwas über 1050 eq ha-1 a-1 im Jahr 2015 zurückgegangen. Den größten Anteil an dieser Abnahme hat NOy mit einem Rückgang von mehr als 200 eq ha-1 a-1 über den Gesamtzeitraum. Für die soge nannte Hintergrunddeposition, die in Genehmigungsverfahren angewendet wird, stehen nun neben Einjahreswerten auch Dreijahresmittelwerte zur Verfügung. Es wurden flächendeckende Karten für die unterschiedlichen Landnutzungsklassen erstellt. Die Karten zeigen, dass die Variabilität der Depo sition über Deutschland signifikant ist. Die höchsten Einträge sind in Waldbeständen in oder in der Nähe von Regionen mit intensiver Landwirtschaft und Industrie zu finden. Zur Bewertung der Risiken, denen naturnahe Ökosysteme durch den Eintrag von Luftschadstoffen ausgesetzt sind, wurde in die sem Vorhaben der Critical-Load-Ansatz verwendet. Critical Loads für versauernde Schwefel- und Stickstoffeinträge sowie für die eutrophierende Stickstoffbelastung wurden aus der Berichterstattung 2017 an das ICP Modelling & Mapping überommen. Die Berechnung der Überschreitung bzw. Einhal tung dieser Belastungsgrenzen (Exceedance) erfolgte entsprechend des 2017 aktualisierten Mapping Manual und wurden als Jahreswerte kartiert sowie im zeitlichen Trend dargestellt. Dabei wurden dem vorhandenen Ökosystem die diesem Landnutzungstyp entsprechenden Depositionswerte zugeordnet. Beim Schutz vor Versauerung zeigen die Maßnahmen zur Luftreinhaltung große Wirkung. So vermin derte sich der Anteil an Ökosystemen, die von Überschreitungen des Critical Load für Säureeinträge betroffen sind, von knapp 60 Prozent im Jahr 2000 auf ca. 30 Prozent im Jahr 2015. Deutlich geringere Entlastungen gab es beim Schutz vor Eutrophierung, wo auch im Jahr 2015 noch etwa 70 Prozent aller Ökosysteme durch Überschreitung der zulässigen Stickstoffeinträge gefährdet bleiben.
Topics
TNO Identifier
1006330
Collation
149 p.